Diskussion

AufBruch der Kirchen – wohin führt der Weg der Erneuerung?

Donnerstag, 23.5. | 14:15 - 15:45 Neue Aula

Die evangelischen und katholischen Kirchen in Deutschland befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel: Von einem Rückgang ihrer gesellschaftlichen Relevanz über Mitgliederschwund bis hin zu den damit verbundenen finanziellen Herausforderungen – die Zeichen stehen auf Veränderung. Der Reformdialog "Synodaler Weg" in der katholischen Kirche zeugt von dem Bestreben, neue Wege zu beschreiten. Doch welchen Stellenwert hat der christliche Glaube in unserer durch Digitalisierung, Pluralisierung und Individualisierung geprägten Gesellschaft überhaupt noch? Vor welchen organisatorischen und strukturellen Herausforderungen stehen die Kirchen aktuell? Wie sieht die Kirche von morgen aus? Welche konkreten Reformen und Impulse – insbesondere in Bezug auf Macht, Gewaltenteilung und Teilhabe in der Kirche – sind notwendig, um die evangelische und katholische Kirche zeitgemäß und zukunftsfähig zu machen? Diese Fragen zu den Zukunftsprozessen in den christlichen Kirchen stehen im Zentrum unserer Podiumsdiskussion.

© SWR, Patricia Neligan

Michael Lehmann

Moderator – Redakteur, Reporter, Autor und Moderator in der SWR-Abteilung "Religion und Welt"

Nach Studium und Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München und freier Arbeit für Tageszeitungen und im Rechercheteam des BR-Fernsehens, kam Michael Lehmann schnell wieder in seiner Heimat im Südwesten Deutschlands an – zunächst beim Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Stuttgart und nach der Fusion zum Südwestrundfunk (SWR) als Redakteur, Reporter und Moderator, vor allem in den aktuellen Hörfunkprogrammen SDR3, SWR1 (etwa 20 Jahre lang) und kurz SWR4. Als Krisen-Korrespondent und Reise-Reporter war er immer wieder auch in Auslandseinsätzen aktiv – besonders intensiv in Griechenland während der Finanzkrise. Von 2016 bis 2019 war er ARD-Hörfunkkorrespondent in Athen (zuständig im Verbund mit dem Studio Istanbul neben Griechenland auch für Zypern und gelegentlich für die Türkei und den Iran). Aktuell ist er in der Multimedialen Chefredaktion des SWR in der Abteilung "Religion und Welt" als Redakteur, Reporter, Autor und Moderator beschäftigt.

© Fritz Lienhard

Prof. Dr. Fritz Lienhard

Evangelischer Theologe und Professor für Praktische Theologie (Pastoraltheologie und Kirchentheorie) an der Universität Heidelberg

Prof. Dr. Fritz Lienhard studierte Evangelische Theologie in Straßburg und Tübingen (1982 bis 1987, Promotion 1995). Nach dem Zivildienst bei der Inneren Mission in Straßburg (1987 bis 1989) und einem Forschungsstipendium der französischen Studien- und Forschungsgruppe für Ethik und Moderne (1990 bis 1993), war er von 1993 bis 1997 zunächst Pfarrer in Cronenbourg und in Barr (Lutherische Kirche im Elsaß und an der Mosel). 1997 wurde er Professor am Institut für Protestantische Theologie im französischen Montpellier und 2006 wechselte er schließlich als Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie an die Theologische Fakultät der Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. die religiösen Erwartungen sowie die Identität und Zukunft der Kirchen in Deutschland und Frankreich.

© Felix Steinbrecher

Luisa-Maria Papadopoulos

Theologie-Studentin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Leiterin der Social-Media-Abteilung von "Maria 1.0"

Luisa-Maria Papadopoulos, geboren in Worms, studiert seit 2022 Theologie an der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt. Neben dem Studium ist sie als Leiterin der Social-Media-Abteilung in der Initiative "Maria 1.0" aktiv: "Maria 1.0" – im Mai 2019 unter dem Motto "Maria braucht kein Update" zunächst als Gegenbewegung zu "Maria 2.0" gegründet – setzt sich für den Erhalt der "überlieferten katholischen Lehre" ein und versteht sich als "Sprachrohr all jener Katholiken, die eine positive Haltung gegenüber dem Papst und der Kirche haben" (https://mariaeinspunktnull.de/). Durch mediale Präsenz und die Teilnahme an katholischen Veranstaltungen versucht die Initiative, bei der sich bundesweit besonders junge Frauen engagieren, den Diskurs rund um die katholische Kirche mitzugestalten.

© ZdK, Peter Bongard

Prof. Dr. Thomas Söding

Katholischer Theologe sowie Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des "Synodalen Wegs"

Prof. Dr. Thomas Söding studierte Katholische Theologie, Germanistik und Geschichte an der Universität Münster (1974 bis 1980). Im Anschluss arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für neutestamentliche Exegese (1980 bis 1989, Promotion 1985) und als Dozent für Exegese am Bischöflichen Priesterseminar Hildesheim (1989 bis 1993). Nach seiner Habilitation 1991 war er Privatdozent an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster, bevor er 1993 als Professor für Biblische Theologie an die Bergische Universität Wuppertal wechselte. 2008 wechselte er schließlich als Professor für neutestamentliche Exegese und Theologie an die Ruhr-Universität Bochum. Seit 2001 ist Prof. Dr. Thomas Söding Berater der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz und seit 2021 Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sowie Vizepräsident des Reformdialogs "Synodaler Weg". Außerdem ist er theologischer Experte der Weltsynode der katholischen Kirche 2021–2024.

© Melanie Hubach

Dorothee Wüst

Evangelische Theologin und Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz

Dorothee Wüst studierte Evangelische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an der Universität Heidelberg. Nach ihrem Vikariat in der rheinland-pfälzischen Kirchengemeinde Imsbach, wirkte sie als Pfarrerin in Kaiserslautern und in Weilerbach. 2012 wurde sie Dekanin in Kaiserslautern und 2018 nahm sie die Wahl zur Geistlichen Oberkirchenrätin an – als solche war sie bis Februar 2021 für Schul- und Bildungsfragen verantwortlich sowie Gebietsdezernentin für die Westpfalz. Seit März 2021 ist Dorothee Wüst Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz – und damit die erste Frau in diesem Amt. Außerdem ist sie Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und seit 1996 arbeitet sie als Autorin für “Kirche im SWR” beim Rundfunksender SWR3.