Zeitzeugengespräch

35 Jahre Mauerfall – Aufbruch in den Westen

Freitag, 24.5. | 11:15 - 12:45 HS 02

Der Mauerfall – der sich am 9. November 2024 zum 35. Mal jährt – war der symbolträchtige Höhepunkt der Proteste gegen die SED-Diktatur und der friedlichen Revolution in der DDR. Nach dem Bau der Mauer war die sogenannte Republikflucht nur noch unter großen Gefahren möglich – dennoch nahmen zahlreiche DDR-Bürger*innen dieses Wagnis auf sich. Christine Friedrich ist eine dieser "Republikflüchtlinge": Sie wuchs in der DDR auf – doch Anfang Oktober 1989, kurz vor dem Mauerfall, führte sie ihr Freiheitsdrang auf einer abenteuerlichen Flucht über die österreichisch-ungarische Grenze nach Süddeutschland. Seit über 30 Jahren lebt und arbeitet sie nun in der Metropolregion Rhein-Neckar und setzt sich seitdem vor allem für das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland ein – indem sie zum Beispiel Bildungsreisen u.a. nach Thüringen, Sachsen oder Berlin organisiert und in Schulen und Bildungseinrichtungen vom geteilten Deutschland, von ihrer Flucht, von der friedlichen Revolution sowie vom Mauerfall 1989 und der Wiedervereinigung berichtet. Christine Friedrich ist neugierig auf viele neue Begegnungen mit Menschen und wird in diesem sehr interaktiven Zeitzeugengespräch von ihrer Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik und von ihrem Engagement für die deutsche Einheit berichten – und dabei in erster Linie eure Fragen beantworten!

© Christine Friedrich

Christine Friedrich

Journalistin und Fotografin sowie Zeitzeugin bei der Bundesstiftung Aufarbeitung

Christine Friedrich studierte Kulturgeschichte und Kulturmanagement (bis 1981) und arbeitete anschließend zunächst als Museumspädagogin im Museum für Stadtgeschichte Dessau (1982 bis 1986) sowie als Pressereferentin und Medienbeauftragte am Landestheater Dessau (1986 bis 1989). Am 06.10.1989 floh Christine Friedrich aus der DDR in die Bundesrepublik – und arbeitet seitdem als freie Journalistin u.a. bei der Rhein-Neckar Zeitung (RNZ) Heidelberg. Von 1992 bis 2018 war sie als Museumspädagogin, Ehrenamtskoordinatorin und Eventmanagerin im Stadtmuseum Sinsheim beschäftigt und arbeitete an historischen Forschungen und Veröffentlichungen des Stadtarchivs Sinsheim mit. Außerdem war sie Vorstandsmitglied (1993 bis 2006) und Vorstandsvorsitzende (2006 bis 2019) im Sinsheimer Geschichtsverein. Seit 2019 leitet sie den Kulturhistorischen Freundeskreises Rhein-Neckar. Seit 1992 ist Christine Friedrich zudem als Vermittlerin zwischen Ost- und Westdeutschland aktiv (u.a. durch das Organisieren von Bildungsreisen), 2006 erschien ihr Roman "Der Himmel jenseits der Mauer" im Schardt-Verlag und seit 2009 engagiert sie sich als Zeitzeugin bei der Bundesstiftung Aufarbeitung. Sie war Teil der ORF Reportage "1989 – Der Weg in die Freiheit" sowie der SWR-Hörfunkproduktion "Die Friedrichs und die Freiheit". Für ihr Engagement erhielt Christine Friedrich 2010 den Frauenbrücke-Preis für die innere Einheit in Deutschland.

Eberhard Reuß

Moderator – SWR-Film- und Hörfunkautor